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Preisträger 2021
Preisträger 2021

Grindelwald Terminal (FLUX-Sonderpreis 2021)

Gewinner des FLUX-Sonderpreis 2021

Nominiert
Flawil (SG) | Zürich Altstetten (ZH)

1. Neuer Weltstandard für den Freizeitverkehr in den Alpen

Inspiriert von der Durchlässigkeit von Flughäfen und Flughafenbahnhöfen hat das Projekt Grindelwald Terminal einen neuen Standard für Verkehrsschnittstellen und die Erreichbarkeit von Berggebieten geschaffen.

Mit dem 2012 vorgestellten Projekt sollte ab Grindelwald ein neuer schneller und bequemer Zugang zum Jungfraujoch entstehen (Projekt V-Bahn). Die Schnittstelle Grindelwald Terminal besteht aus folgenden Komponenten:

  • Neue Seilbahn Eiger Express mit 3S-Technologie (Dreiseil-Umlaufbahn), die Grindelwald in 15 Minuten mit der Station Eigergletscher verbindet
  • Erneuerte Gondelbahn (Kabinen mit 10 Plätzen) auf den Männlichen. Diese beiden Seilbahnen bilden ein V, deshalb der Name V-Bahn
  • Direkter Zugang vom Bahnhof der Berner Oberland-Bahn (BOB), der 100 Meter von der Haupthalle des Terminals entfernt ist
  • Parkhaus mit 1000 Plätzen auf fünf Ebenen
  • Infrastruktur für den Transfer der Gäste per Bus, Reisecar oder Ski-Shuttles

Halle, Läden und Dienstleistungen einer sehr grossen Verkehrsschnittstelle

2. Platz für sehr viele Touristinnen und Touristen

Die Gebäude, das Licht und die Ausstattung sorgen für eine gepflegte Atmosphäre. Die Anlage ist für zahlreiche Sommer- und Wintertouristen sowohl aus dem Ausland als auch aus der Schweiz ausgelegt. Im Winter endet die Skipiste inmitten der Schnittstelle, zwischen Parkplatz, Gebäude des Eiger Express und Bushaltestellen.

Weil der Fokus auf die durchgehende Anreise mit dem öffentlichen Verkehr gelegt wurde, ist es nun möglich, ab Bern mit dem Eiger Express die Skipisten in weniger als zwei Stunden zu erreichen. Mit dem Projekt konnte die Reisezeit bis zur Station Eigergletscher um rund 45 Minuten verkürzt werden.

Neben den grosszügigen Verkehrs- und Warteräumen ist die Integration der verschiedenen Projektteile besonders bemerkenswert. Wie in Flughafenbahnhöfen sind die Wege vom Bahnhof zur Seilbahn oder zum Parkplatz komplett durchlässig: Es gibt weder Schwellen noch sonstige Hindernisse, die automatischen Türen sind breit, die Gehwege, die nicht im Gebäude verlaufen, gedeckt, der Boden ist rutschfest und dämpft das Geräusch der Skischuhe. Ein Rollband und Rolltreppen erhöhen den Komfort zusätzlich.

3. Grosses Dienstleistungsangebot

Im Grindelwald Terminal sind auch mehrere Läden und Dienstleistungen eingemietet, die man in einem so aussergewöhnlichen Gebäude für zahlreiche internationale Touristen erwarten darf. Skifahrerinnen und Skifahrer schätzen zudem die Möglichkeit, Garderoben und Spinde für ihre Ausrüstung mieten zu können. Dies ermöglicht es ihnen, in Alltagskleidung anzureisen und sich erst unten an der Piste in Skifahrer zu verwandeln.

Alle Anlagen sind digitalisiert und bieten zahlreiche Möglichkeiten, um über jede Bedienstelle auf dem Gelände oder über das Internet Tickets, Dienstleistungen und Parkplätze zu buchen und zu bezahlen. Die Digitalisierung hilft auch, die Touristenströme und Wartezeiten zu optimieren. Die Signaletik (Symbole, Texte, Logos) ist einfach, aber vollständig und in allen Sprachen verständlich.

Sollten sehr viele Gäste mit dem Auto anreisen, bietet der ehemalige Flugplatz Matten weiter unten im Tal 500 zusätzliche Parkplätze. Von dort können die Gäste gratis mit dem Zug zum Terminal weiterfahren. Es ist vorgesehen, die Strassenverbindung mit einem Verkehrsleitsystem auszurüsten, um die Automobilisten auf diesen Entlastungsparkplatz zu führen, sobald der Andrang zu gross wird.

Abschliessend müssen die Jungfraubahnen als Hauptinitianten des in 900 Tagen gebauten Projekts gewürdigt werden. Mit 470 Millionen Franken finanzieren sie es zum grössten Teil.