
Preisträger 2021
Rapperswil-Jona
Rapperswil-Jona ist Gewinner des FLUX 2021 unter dem Motto «Steigerung des öV-Modalsplit». Grindelwald-Terminal wird mit dem Sonderpreis FLUX 2021 ausgezeichnet.
Nominiert
Flawil (SG) | Zürich Altstetten (ZH)
1. Ein verbindender Bahnhof
Der Bahn- und Bushof Jona hat die Jury mit zahlreichen Aspekten überzeugt, die dank dem gesamtheitlichen Konzept und der sorgfältigen Ausführung von Details zustandegekommen sind.
Das Projekt geht auf den Wunsch zurück, Rapperswil und Jona nach der Fusion näher zusammenrücken zu lassen. Ursprünglich sollte Jona mit neuen Gebäuden an den Bahnhof heranwachsen, so dass dieser zum Bindeglied zwischen den beiden Gemeinden würde. Die heutige Gestaltung steht im klaren Kontrast zur vorherigen Situation, als das Gelände lediglich ein Parkfeld war.
Das herausragendste Merkmal des neu gestalteten Bahnhofs ist ein grosses, zu den Gleisen und zum Bushof hin geöffnetes Dach. Seine Hauptfunktion ist es, das Perron, den Veloparkplatz und die Haltekanten des Bushofs zu bilden. Es bietet einen angenehmen Warteraum (Schutz vor Regen und Sonneneinstrahlung) und ist ein Wahrzeichen. Es ist ein gelungenes architektonisches Werk.
Ein weiterer grosser Erfolg ist die verbreiterte und sanierte Unterführung, die in ihrer gesamten Länge zugunsten einer intuitiven Orientierung neu gestaltet wurde. Sie bildet den logischen Weg, um via Bahnhof von der einen in die andere Gemeinde zu gelangen.
2. Bekenntnis zur kombinierten Mobilität
Für drei Buslinien ist der leicht abfallende Platz Endhaltestelle und Wendepunkt. Die Fahrgäste müssen nur wenige Meter gehen, um auf den Zug umzusteigen. Vier weitere Buslinien bedienen den Bahnhof. Um Umwege und Zeitverluste zu vermeiden, befindet sich ihre Haltestelle an der Hauptstrasse, die parallel zu den Gleisen verläuft. Von dieser Haltestelle bis zum Bahnhof sind es etwa 100 Meter. Mit einem neuen Gebäude wurde sowohl eine visuelle als auch eine physische Verbindung zwischen ihr und dem Bahnhof geschaffen.
Für den geordneten Veloverkehr stehen 480 Abstellplätze zur Verfügung, dies sowohl auf einem der Perrons als auch direkt neben den verschiedenen Zugängen. Sämtliche Veloparkplätze sind gedeckt. Unter dem Perron befindet sich eine Velostation mit 130 Plätzen sowie einer Reparaturwerkstätte.
Zu den Perrons gibt es zahlreiche Fussgängerzugänge bzw. Abkürzungen. Dadurch entsteht das Gefühl, dass die angrenzenden Quartiere sehr nahe sind, die Gleise keine Barriere darstellen und zwischen Jona und dem Zug eine Symbiose besteht.
Noch ein weiterer Aspekt ist bemerkenswert: Das Nachbargelände wurde der Gemeinde übergeben unter der Bedingung, dass es ein öffentlich zugänglicher Park bleibt. Dieser offene Raum ist ein Versprechen für die Zukunft. Die Einwohnerinnen und Einwohner machen ihn sich nach und nach zu eigen, so dass er zu einer weiteren Attraktion im Bahnhofsquartier wird.
Und schliesslich entsteht unter dem Platz ein Parkhaus mit 70 Plätzen, das von der Hauptstrasse her erschlossen ist. So wird jeder unnötige Verkehr auf der Bahnhofstrasse vermieden, und Automobilisten profitieren ebenfalls von diesem Verkehrsknotenpunkt.