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Bahnhöfe des Tessins

Aufgrund der Erfahrung mit den drei erwähnten Bahnhöfen im Kanton Tessin können mehrere Erkenntnisse mit allgemeinem Charakter gewonnen werden, die auf andere Standorte in der Schweiz anwendbar sind.

 

1. Allgemeine Erkenntnisse

  • Die Umwandlung von Bahnhöfen in Verkehrsknotenpunkte wurde hauptsächlich von den Gemeinden gefördert, doch sie entspricht einer kantonalen Vision, deren Hauptauslöser die Umsetzung der NEAT (2016 für den Gotthard-Basistunnel), des Monte-Ceneri-Tunnels (Dezember 2020) und die Entwicklung des grenzüberschreitenden S-Bahnverkehrs TILO (Ticino-Lombardia) sind. Die radikale Verbesserung des Bahngrundangebots ist ein bedeutender Hebel zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs. Das Dreierbündnis aus nationalem, regionalem und lokalem Verkehrsangebot macht den öffentlichen Verkehr zu einem integrierten Transportsystem. Diese Kontinuität/Kohärenz ist für die tägliche Nutzung des öffentlichen Verkehrs und für eine nachhaltige Raumplanung von entscheidender Bedeutung.
  • Die Finanzierung aus den Agglomerationsprogrammen ist ein wertvolles Instrument für die lokalen Behörden und ein zusätzlicher Anreiz für die Schaffung von intermodalen Knotenpunkten mit urbanen Qualitäten.
  • Es ist offensichtlich, dass der Durchgangsverkehr keinen Platz vor den Bahnhöfen hat.
  • Der Prozess von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme eines neuen Bahnhofquartiers oder einer neuen Verkehrsschnittstelle verlangt viel Entschlossenheit und Zeit (oft 15 Jahre).
  • Mendrisio bestätigt einmal mehr die Relevanz, öffentliche Einrichtungen von regionaler oder überregionaler Bedeutung in der Nähe eines Bahnhofs zu bauen. Was Universitäten oder Hochschulen betrifft, gibt es in der Schweiz zahlreiche Beispiele: Aarau, Bern, Brugg-Windisch, Chur, Delémont, Neuenburg, St. Gallen, Sitten usw.
  • Der Klimawandel macht es notwendig, in jedem Bahnhof eine frei zugängliche Wasserstelle und einen ausreichend grossen, schattigen und bepflanzten Bereich einzurichten.